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Redeangst überwinden – 8 Tipps, um die Angst davor zu bewältigen

Lesezeit von 6 Minuten
Redeangst überwinden – 8 Tipps, um die Angst davor zu bewältigen

Redeangst ist kein seltenes Phänomen. Viele Menschen haben ein mulmiges Gefühl, wenn sie vor Publikum sprechen, bei Präsentationen und anderen wichtigen Terminen mit Worten überzeugen sollen. Während das Lampenfieber meist schon nach den ersten Sätzen einer Rede abnimmt, ist die Redeangst stärker ausgeprägt. Die Angst, einen Vortrag zu halten, kann sich beruflich und privat negativ auswirken. Wem es schwerfällt, seine Redeangst zu überwinden, wird als unsicher wahrgenommen.

Redeschwierigkeiten haben jedoch nichts mit mangelnder Motivation oder fehlender Rhetorik zu tun. Bei der Redeangst handelt es sich um eine übermäßig gesteigerte Angst, die vergleichbar ist mit anderen Ängsten.

Die Ursachen für Sprechangst können vielfältig sein. Unter den Betroffenen sind nicht nur ängstliche Menschen mit geringem Selbstwertgefühl, sondern auch professionelle Speaker mit jahrelanger Erfahrung. Die Angst vor dem Reden ist kein Schicksal. Der Ausstieg aus dem Angst-Karussell ist jederzeit möglich. Wie du Redeangst überwinden kannst und welche Strategien wirklich helfen, erfährst du hier.

Was ist Redeangst?

Schweißnasse Hände, ein mulmiges Gefühl im Bauch, Zittern und Herzrasen sind typische Symptome für Lampenfieber. Sie entstehen durch Anspannung und Nervosität vor einer wichtigen Rede, bei der es auf jedes Wort ankommt.

Lampenfieber kann unangenehm sein, es vergeht jedoch rasch wieder. Spätestens nach den ersten Sätzen eines Vortrags ist die Aufregung verschwunden. Redeangst hingegen ist stärker und vergeht kaum von selbst. Bei der Angst vor dem Reden handelt es sich um einen Angstzustand.

Die Auslöser für Sprechangst liegen oft in der Kindheit. Überzogene Kritik durch die Eltern, traumatische Erfahrungen oder zu hohe Ansprüche an sich selbst können die Anfälligkeit für Angsterkrankungen erhöhen.

Redeangst überwinden, um dich nicht mehr auszubremsen

Sprechangst tritt vor allem beim Sprechen vor Publikum auf. Vorträge im kleinen Kreis, etwa bei einem Kundengespräch oder einer Teamsitzung, sind meist kein Problem. Kommt es hingegen darauf an, größere Gruppen durch eine brillante Rede zu überzeugen, bremst Redeangst die Betroffenen aus.

Vorträge und Präsentationen gehören zum Arbeitsalltag dazu, so wie Referate zum Schulunterricht oder zum Studium. Redeangst kann daher die Karrieremöglichkeiten sehr einschränken. Außerdem wirkt sich die (unbegründete) Angst vor dem Reden auch im Privatbereich ungünstig aus. Wer bei Familienfeiern wie bei einem Geburtstag, einer Hochzeit oder Taufe keine Rede halten kann, macht sich unbeliebt.

Eigentlich hat Angst eine Schutzfunktion. So sollen uns Angstgefühle vor Gefahren warnen. Akute Ängste helfen, die Ursachen von Gefahren auszuschalten oder den Körper zu mobilisieren, um einer gefährlichen Situation zu entkommen.

Bei der Redeangst überschreiten die ängstlichen Gefühle das normale Maß. Du kannst Redeangst überwinden, wenn es dir gelingt, die Energie der Angst in eine positive Kraft umzuwandeln.

Lampenfieber

Redeangst überwinden: Welche Symptome hat Redeangst?

Wie jede Angst ist Redeangst unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Angstgefühle können in verschiedenen Situationen auftreten. Bei Sprechangst kommen psychische und körperliche Missempfindungen vor. Typische Symptome bei Redeangst sind:

  • Erröten
  • Nervosität
  • Starkes Schwitzen
  • Zittern
  • Stottern
  • Herzrasen
  • Bauchschmerzen, Magenkrämpfe, Durchfall

Neben diesen körperlichen Zuständen gibt es bei Redeangst auch psychische Faktoren, die das Wohlbefinden beeinträchtigen. Dazu zählt das für Angststörungen typische ständige Gedankenkreisen.

Die am häufigsten vorkommenden negativen Gedanken sind:

  • Ich werde mich blamieren
  • Alle werden mich auslachen
  • Meine Stimme klingt schrecklich
  • Eigentlich kann ich gar nicht reden
  • Meine Kleidung (Frisur oder Figur) sind nicht schön
  • Warum schauen mich alle so komisch an?
  • Mein Vortrag ist nicht gut genug

Oft steigern sich die Betroffenen so sehr in ihre Ängste hinein, dass sie alle möglichen Ausreden oder Entschuldigungen nutzen, um die Rede abzusagen. Diese als Vermeidungsverhalten beschriebene Reaktion verhindert, sich mit der Angst auseinanderzusetzen. Redeangst überwinden ist jedoch nur möglich, wenn Ängste bewusst wahrgenommen und nach den Ursachen gesucht wird.

Unterschied Lampenfieber und Redeangst

Die beiden Begriffe Lampenfieber und Redeangst werden meist synonym verwendet. Es gibt allerdings Unterschiede zwischen beiden. Lampenfieber ist eine psychovegetative Reaktion. Diesen Missempfindungen liegt keine körperliche Ursache zugrunde. Vielmehr führen psychische Belastungen wie Stress oder Sorgen zu physischen Reaktionen.

Lampenfieber gilt als soziale Bewertungsangst. Es werden Kritik und negative Beurteilungen durch das Publikum befürchtet. Vor allem Menschen mit gering ausgeprägtem Selbstbewusstsein haben Angst, sich in der Öffentlichkeit zu blamieren. Im Unterschied zur Redeangst ist das Lampenfieber nicht behandlungsbedürftig, da es sich lediglich um einen vorübergehenden Zustand handelt.

Redeangst ist eine Angststörung. Sie zählt zu den häufigsten Ängsten und wird in die Gruppe der Sozialängste eingeordnet. In der Psychologie gelten Menschen als soziale Subjekte. Wie wir uns selbst wahrnehmen, hängt von unserer Persönlichkeit und unserer Lebenserfahrung ab. Die Anwesenheit anderer Personen kann den Blick auf uns selbst verändern.

Wir beginnen, uns mit anderen zu vergleichen. Es ist uns wichtig, wie wir nach außen wirken und was andere Menschen von uns halten. Entdecken wir dabei (vermeintliche) Defizite, fühlen wir uns schwach und unsicher. Bei einem gering ausgeprägtem Selbstwertgefühl steigt das Risiko, Ängste wie die Redeangst zu entwickeln.

Redeangst überwinden: starke Angstgefühle transformieren

Obwohl die Befürchtung, während eines Vortrags zu versagen, in der Regel nicht eintritt, sind die Angstgefühle so stark, dass auf das Reden in der Öffentlichkeit verzichtet wird.

Die stärkste Form der Redeangst ist die Logophobie. Soziale Phobien werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem ICD-10-Code F40.1 definiert. Diese Form der Angststörung ist durch übermäßige, anhaltende Angst vor bestimmten Situationen geprägt. Bei der Logophobie handelt es sich um eine extreme Angst, die Vorträge halten vor Publikum unmöglich macht.

Menschen, die an dieser Störung leiden, entwickeln häufig krankhafte Vorstellungen. Die Logophobie wird individuell mit psychologischen Therapien behandelt. Redeangst überwinden ist auch ohne therapeutische Unterstützung möglich.

8 Tipps zum Überwinden von Redeangst

Redeangst überwinden kann man ebenso lernen wie Reden halten. Die Angst vor dem Reden verfliegt schnell, wenn man sich der Herausforderung stellt. Beim Redeangst überwinden helfen die folgenden Tipps:

  1. Positiv Denken
  2. Gute Vorbereitung
  3. Redekompetenz ausbauen
  4. Selbstbewusst auftreten
  5. Körpersprache einsetzen
  6. Mit Angstreaktionen richtig umgehen
  7. Entspannungsverfahren lernen
  8. Selbstbewusstsein aufbauen

Eine positive Denkweise hilft in jeder Lebenssituation. Redeangst überwinden fällt leichter, wenn negative Gedanken gezielt ausgeblendet werden. Daher gilt: sich selbst Mut zusprechen und die eigenen Leistungen nicht zu kritisch zu bewerten. Ersetze negative Gedanken durch positive Gedanken. Anstatt zu sagen: „Das kann ich nicht“, ist es hilfreicher, zu denken: „Ich schaffe das, denn ich bin gut vorbereitet und beherrsche meinen Text!“

Gute Vorbereitung ist das A und O bei jeder öffentlichen Rede. Nimm dir genug Zeit, um einen Vortrag nochmals durchzulesen, eventuelle Fehler zu korrigieren und wichtige Informationen hinzuzufügen. Übe das Reden vor dem Spiegel und betrachte dich dabei selbst. Wirkst du selbstsicher? Menschen mit positiver Ausstrahlung werden als kompetenter empfunden als schüchterne Personen.

Redeangst überwinden: Lerne, frei zu sprechen

Trainiere das Reden, so oft es dir möglich ist. Dadurch baust du deine Redekompetenz aus und bekommst mehr Routine. Stelle dir dein Publikum bildlich vor. Überlege, woher deine Ängste kommen und wie du in dieser Situation deine Redeangst überwinden kannst. Bitte eine Freundin/Kollegin/Mutter oder deinen Partner*in, dir beim Reden zuzuhören. Lies dir Geschichten laut vor. So lernst du, frei zu sprechen.

Im Job ist selbstbewusstes Auftreten wichtig. Willst du Redeangst überwinden, dann arbeite an deinem Selbstbewusstsein. Erinnere dich an Situationen, die du erfolgreich gemeistert hast. Erlaube dir, Fehler zu machen. Ein falsch ausgesprochenes Wort ist kein Grund, die ganze Rede als mangelhaft zu empfinden.

Achte darauf, laut und deutlich zu sprechen, damit alle Zuhörer*innen verstehen, was du zu sagen hast. Deine Körperhaltung entscheidet darüber, ob du als souverän oder ängstlich wahrgenommen wirst. Stelle dich aufrecht und gerade hin. Setze deine Hände ein, um das Gesagte zu veranschaulichen.

Entspannungsmethoden wie Yoga oder autogenes Training können beim Redeangst überwinden hilfreich sein. Nutze die Zeit vor einem Vortrag, um zu meditieren und konzentriere dich auf dich selbst. Angst lässt nach, wenn man sie nicht beachtet. Redeangst überwinden klappt schneller, wenn du regelmäßig übst.

Kann ich lernen, vor Publikum zu sprechen?

Nicht jeder Mensch ist ein talentierter Speaker oder eine ambitionierte Speakerin. Dennoch können wir alle lernen, vor Publikum zu sprechen. Das freie Reden muss geübt werden. Ein Zitat des römischen Politikers und berühmtesten Redner Roms, Marcus Tullius Cicero, lautet: „Reden lernt man nur durch reden!“ Lerne von bekannten Rednern, indem du dir deren Vorträge anhörst. Achte dabei auf jedes Detail.

Beim Reden halten ist ein Konzept notwendig. Wähle einfache, leicht verständliche Worte für deine Referate, Vorträge und Reden. Vermeide, falls möglich, Fremdwörter und setze Fachausdrücke nur ein, wenn du vor Fachpublikum sprichst. Sprachtalent und Schlagfertigkeit sind zwar vorteilhaft, jedoch sind diese Fähigkeiten für den Erfolg einer Rede nicht ausschlaggebend.

Atme ruhig, während du sprichst. Flach und schnell zu atmen, steigert die eigene Anspannung. Beginne deine Rede damit, erst einmal bewusst Luft zu holen. Lächle dein Publikum an. Konzentriere dich auf deinen Text. Redeangst überwinden braucht ein wenig Zeit, aber es lohnt sich!

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